Viele Flüchtlinge lernen Deutsch nicht schnell genug
Kleinere Flüchtlinge erhalten an Berliner Schulen einen Willkommensunterricht. Sie bleiben dort, bis sie so gut Deutsch sprechen, dass sie regelmäßig Unterricht nehmen oder zur Berufsvorbereitung wechseln können. Derzeit werden nach Angaben der Senatsverwaltung in fast 748 Begrüßungskursen fast 8800 Studenten unterrichtet. Das Modell gilt als einer der wichtigsten Bausteine der Berliner Integrationspolitik.
Es gibt aber offenbar bisher unbenannte Probleme. „Wir machen uns Sorgen um einen Teil der Jugendlichen ab 16 Jahren, die in den Begrüßungskursen der Oberstufenzentren unterrichtet werden“, sagt der Berliner Integrationsbeauftragte Andreas Germershausen von der Berliner Morgenpost. „Einige der Flüchtlinge schaffen es nicht, innerhalb eines Jahres Deutsch so gut zu lernen und wechseln dann zu einer Sekundarqualifikation.“ Er erwähnt keine Zahlen.
Verstärkt die Sprachunterstützung durch Volkshochschulen
Es ist nun geplant, dass die Volkshochschulen (VHS) ab September mehr Sprachunterstützung für diese Gruppe anbieten, so Germershausen. Die Jugendlichen, die nicht mehr verpflichtet sind, sollten dort Sprachkenntnisse B1 erwerben. Es beinhaltet die Fähigkeit, wichtige Informationen in deutscher Sprache in einer klaren Standardsprache zu verstehen, und ermöglicht den Einstieg in die Berufsvorbereitung. „Das Problem in den Begrüßungskursen wurde von den verantwortlichen Akteuren – der Senatsbildungsverwaltung, dem Bundesamt für Flüchtlingsfragen und der Regionaldirektion der Agentur für Arbeit – erkannt und muss gelöst werden“, betonte der Integrationsbeauftragte.
Das Problem ist durchaus sozialentzündlich: Ohne Sichtbedrohung können junge männliche Flüchtlinge abrutschen. Der Alexanderplatz entwickelt sich seit einigen Jahren zu einem Treffpunkt für junge Flüchtlinge, wobei die Gewalt in den Gruppen häufig eskaliert. Inzwischen ist die Polizei ständig bei der Alex-Wache, auch Sozialarbeiter sind angestellt.
Schwierigkeiten auch im Wohnungswesen und auf dem Arbeitsmarkt
Eine Sprecherin der Senate Education Administration wies auf Wunsch darauf hin, dass viele Kinder und Jugendliche mit Trauma-Hintergrund in Deutschland ankommen. „Dies kann auch zu Lernschwierigkeiten oder Verhaltensproblemen in Willkommensklassen führen.“ Allein die Schulen bieten zusätzliche Hilfe für die Angekommenen oder deren Eltern. „Neu eingewanderte Jugendliche zwischen 15 und 16 Jahren, mit Ausnahme von 17-Jährigen mit geringen oder keinen Schulkenntnissen, die seit mehr als einem Jahr in Begrüßungskursen sind, werden im Bildungszentrum Tempelhofer Weg unterrichtet. „sagte die Sprecherin. Aufgrund der positiven Bilanz wird das Bildungszentrum im kommenden Schuljahr weitergeführt.
Der Kommissar sieht die größten Herausforderungen in Bezug auf die Integration nicht nur in Bezug auf die Sprachbarrieren, sondern auch in der Schwierigkeit, Flüchtlinge in Wohnräumen unterzubringen sowie die Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Der Senat hat beschlossen, mehr modulare Unterkünfte (MUF) für das Wohnen zu schaffen. In Zukunft werden die Flüchtlinge gleichmäßiger auf alle Bezirke verteilt. Germershausen fordert auch den Ausbau der Migrationsberatungsstellen: „Wenn die MUFs verfügbar sind, brauchen wir auch Beratungsstellen, insbesondere in Distrikten mit bisher weniger Flüchtlingen.“